Heiner: „Wie würde das denn aussehen – also so rein theoretisch?“
Anna: „Schön, dass du fragst. Du kannst im Alltag eigentlich echt viel machen: weibliche Führungskräfte fördern und unterstützen, auf gendergerechte Sprache achten, dich dafür einsetzen, dass Gehälter transparent werden und gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit unabhängig vom Geschlecht sichergestellt wird… Ach, da gibt es so viel. Daraus könnte man einen kompletten Workshop machen!“
Heiner: „Also ich wär dabei. Markus?“
Markus: <i>(gedankenverloren)</i> "Hm… Ja ….vielleicht.“
Anna: <i>(freundlich)</i>„Du kannst es dir ja in Ruhe überlegen.“
[[Und wie geht es jetzt weiter? ]]Markus: <i>(unterbricht sie aufgebracht)</i> „Was zum Teufel ist ein Cis-Mann? Mit dem ganzen Gender-Gedöns versteht man ja kein Wort mehr!“
Heiner: <i>(beschwichtigend)</i> „Markus…“
Anna: <i>(jetzt ebenfalls wütend)</i> „Ganz richtig: MANN versteht kein Wort mehr. Aber auch nur, weil MANN gar nicht versucht es zu verstehen! Und das, obwohl es so viel gäbe, das MANN tun könnte, um etwas zu ändern. Zum Beispiel weibliche Führungskräfte wie Sabrina als Vorbilder fördern anstatt sie hinter ihrem Rücken als unqualifiziert zu bezeichnen. Oder sich dafür einsetzen, dass Gehälter transparenter gestaltet werden und gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit unabhängig vom Geschlecht sichergestellt wird oder…“
Markus: <i>(unterbricht sie)</i> „Ja, klar, ich habe große Lust darauf kreischende Frauen wie dich am Arbeitsplatz zu fördern! Noch mehr von deiner Sorte - super!“
Heiner: <i>(unerwartet laut)</i> „ES REICHT!“
<i>Stille.</i>
[[Und jetzt? ]]Anna: „Mädchen und Jungen werden schon von kleinauf in traditionelle Geschlechterrollen gedrängt. Durch zum Beispiel Spielzeug, die Medien und Erziehung.“
Heiner: „Meinst du damit so etwas wie: Mädchen bekommen Puppen und Jungs Traktoren zum Spielen geschenkt?“
Anna: „Genau. Das ist wirkt vielleicht wie ein Klischee-Beispiel, aber es steckt viel Wahrheit darin. Mädchen spielen und kümmern sich um ihre Puppen und werden dadurch auf fürsorgliche Tätigkeiten vorbereitet. Jungs bekommen Autos geschenkt und werden damit in technische und naturwissenschaftliche Richtungen ermutigt.“
Heiner: <i>(nachdenklich)</i> „Hmm… das stimmt. Keine meiner Nichten spielt mit Autos.“
Anna: [[ „Fakt ist: Als weißer, heterosexueller Cis-Mann bekommt man einfach so gut wie nie Steine in den Weg gelegt.“ ]]
Anna: [[ „Die gute Nachricht ist, dass wir das ändern können. Aber das schaffen wir nur, wenn alle – auch die Männer – helfen. ]]Heiner: "Ich finde auch, dass Frauen manchmal zu zögerlich sind. Meine Freundin hatte vor kurzem ein Feedbackgespräch mit ihrem Chef. Eigentlich wollte sie um eine Gehaltserhöhung bitten, aber in ihrer Firma gibt es momentan ein paar Probleme und dann hat sie sich am Ende doch nicht getraut."
Anna: "Wir können es euch aber auch nicht Recht machen. Tritt eine Frau in Verhandlungen ‚typisch weiblich‘, einfühlsam und zurückhaltend auf, verhandelt sie schlecht, weil sie nicht klar und deutlich sagt, was sie. Tritt eine Frau dominant, durchsetzungsstark und selbstbewusst auf, passt es euch auch nicht. Mit diesem ‚typisch männlichen‘ Verhalten wird sie nämlich schnell als unsympathisch und schwierig wahrgenommen. Also ist es quasi egal, wie wir Frauen uns verhalten. Wir können nur verlieren. Dadurch ist mittlerweile ein riesiger Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen entstanden. Der durchschnittliche Bruttostundenlohn von Frauen ist rund 18 Prozent niedriger als der von Männern."
Markus: "Diese Zahlen kenne ich auch. Aber Frauen wählen im Schnitt auch einfach öfter Jobs in schlecht bezahlten Bereichen. Wir zwingen euch ja nicht dazu, Pflegeberufe anzunehmen. Ihr könntet genauso gut im Finanzwesen oder im Bauwesen arbeiten und würdet dann auch mehr verdienen."
Anna: [["Das stimmt. Es gibt immer noch Berufe, in denen hauptsächlich Männer arbeiten, und andere, in denen vor allem Frauen arbeiten. Die Berufswahl hängt dabei stark von sozialen, kulturellen und strukturellen Einflüssen ab.]]
Anna: [["Eine Vorliebe für Fürsorge-Tätigkeiten liegt aber nicht in der Natur der Frau, falls du das wirklich denken solltest. Die eigene Berufswahl hängt stark mit gesellschaftlichen Rollenerwartungen zusammen. Und die werden schon in frühster Kindheit anerzogen."]]Markus: <i>(verdreht die Augen)</i> „Jetzt kommt’s. Ich weiß schon: Mädchen bekommen von ihren Vätern nur Puppen und Stofftiere geschenkt und können sich deswegen später nicht für Technik-Jobs begeistern.“
Anna: <i>(wütend)</i> „Ja, ziemlich genau so ist das. Mädchen spielen und kümmern sich um ihre Puppen und werden dadurch auf fürsorgliche Tätigkeiten vorbereitet. Sie sollen dann – im besten Fall kostenlos – Care Arbeit leisten. Und Jungs…
Markus: <i>(unterbricht Anna)</i> „… bekommen von ihren Vätern Autos geschenkt und werden damit in technische und naturwissenschaftliche Richtungen ermutigt. Und wieder sind die Männer Schuld.“
Heiner: <i>(nervös)</i> „Leute, beruhigt euch mal.“
Anna: [[ „Fakt ist: Als weißer, heterosexueller Cis-Mann bekommt man einfach so gut wie nie Steine in den Weg gelegt.“ ]]
Anna: [[ „Die gute Nachricht ist, dass wir das ändern können. Aber das schaffen wir nur, wenn alle – auch die Männer – helfen. ]]Markus: "Teilweise ja schon. Die Situation gibt es mittlerweile oft: Mehrere Männer und eine Frau bewerben sich auf eine Position. Beide leisten gleich viel. Beide sind gleich qualifiziert. Und dann bekommt die Frau den Job.“
Anna: "Das Leistungsprinzip ist wichtig, Markus. Aber dass eine gleich-qualifizierte Frau in einem solchen Szenario den Job erhält, ist immer noch die Ausnahme. Viele Studien zeigen, dass Frauen auch bei gleicher Qualifikation und Leistung weniger Chancen auf Beförderung haben."
Heiner: "Ich habe auch schon mitbekommen, dass Männer oft aufgrund von unbewussten Vorurteilen oder Netzwerken bevorzugt werden."
Anna: <i>(nickend)</i> "Und deshalb gibt es die Frauenquote. Sie sorgt dafür, dass Frauen mit gleicher Qualifikation wie ihre männlichen Mitbewerber die Chancen bekommen, sich in Führung zu bringen."
Markus: "Das mit den unbewussten Vorurteilen sehe ich ja ein. Aber kommunikative und zwischenmenschliche Kompetenzen sind im Arbeitsleben enorm wichtig. Wenn man ein eigenes Netzwerk aufbaut und pflegt, wieso sollte man es dann nicht auch nutzen, um an gute Stellen ranzukommen? Für mich ist das ähnlich wie bei den Gehaltsunterschieden zwischen Männern und Frauen. Man hat es doch selbst in der Hand: Wenn man selbstbewusst auftritt und im Gehaltsgespräch klar sagt, was man will, dann kann man auch ein besseres Gehalt heraushandeln. Frauen müssten das einfach auch häufiger tun."
Anna: [["Tatsächlich haben Frauen nicht weniger Kommunikations- und Verhandlungsgeschick als Männer – sie haben nur weniger Verhandlungserfolg. Das liegt an einem Problem, das mit Erwartungen an das Verhalten von Frauen zu tun hat."]]
Anna: [["Du glaubst doch nicht wirklich, dass wir Frauen allesamt schlechter kommunizieren und verhandeln als Männer? Wir verhandeln nicht schlechter. Wir stoßen einfach nur immer auf Vorurteile, egal wie wir uns in Gehaltsgesprächen verhalten."]]Markus: "Womit denn sonst?"
Anna: "Sabrina ist zwar erst seit einem Jahr in der Firma, aber sie bringt über 10 Jahre Führungserfahrung aus verschiedenen Unternehmen und Branchen mit."
Heiner: "Das merkt man ihr auch an."
Markus: "Ja, das kann sein..."
Anna: "Aber nehmen wir trotzdem Mal an, Sabrina wäre aufgrund einer Frauenquote befördert worden: Wäre das denn wirklich so schlimm?"
Markus: "Wie meinst du das? Natürlich wäre das schlimm! Das würde ja bedeuten, dass nicht immer die beste Person den Job bekommt. Ich denke, die Leistung sollte im Vordergrund stehen. Mit der Frauenquote besteht einfach die Gefahr, dass weniger qualifizierte Personen befördert werden."
Anna: [["Wenn du die Leistung wirklich so in den Vordergrund stellst, solltest du die Quote als Chance sehen, dass mehr qualifizierte Frauen wie Sabrina endlich sichtbarer werden."]]
Anna: [["Es tut mir wirklich leid, dass du den Job nicht bekommen hast. Aber die Frauenquote sorgt nicht dafür, dass weniger qualifizierte Personen befördert werden."]]Markus: "Sehr nett..."
Heiner: "Ich glaube nicht, dass es am Bewerbungsschreiben lag. Markus, du hattest es mir ja zum Lesen gegeben. Deine Case Studies waren sehr passend ausgewählt und ansprechend präsentiert."
Markus: "Danke, Heiner. Ich finde das auch: Meine Bewerbung war gut. Ich wäre sehr geeignet für die Rolle gewesen. Ich kenne das Unternehmen in und auswendig. Und ich habe in den letzten Jahren echt viel geleistet für diese Firma. Dass jetzt plötzlich weniger qualifizierte aufgrund von Quoten bevorzugt werden, ist unfair."
Anna: [["Wenn du die Leistung wirklich so in den Vordergrund stellst, solltest du die Quote als Chance sehen, dass mehr qualifizierte Frauen wie Sabrina endlich sichtbarer werden."]]
Anna: [["Es tut mir wirklich leid, dass du den Job nicht bekommen hast. Aber die Frauenquote sorgt nicht dafür, dass weniger qualifizierte Personen befördert werden."]]Heiner: "Was für ein Problem?"
Anna: "Tritt eine Frau in Verhandlungen einfühlsam und zurückhaltend auf, erfüllt sie eine gesellschaftliche Erwartungshaltung: Sie benimmt sich 'typisch weiblich'. Weil sie dabei aber nicht klar und deutlich sagt, was sie möchte und ihre eigenen Wünsche aus Rücksicht auf andere zurückstellt, verhandelt sie schlechter. Tritt eine Frau durchsetzungsstark und selbstbewusst auf, zeigt sie 'typisch männliche' Verhaltensweisen. Aber auch das kann ihren Erfolg verringern, weil sie schnell als unsympathisch und schwierig wahrgenommen wird."
Heiner: "Dann ist es ja fast 'egal', wie sich Frauen in Gehaltsgesprächen verhalten. Entweder sie bekommen nicht, was sie wollen, weil sie es nicht ansprechen oder weil sie mit ihrer Forderung negativ auffallen."
Anna: "Nicht immer, aber leider viel zu häufig, ja. Dadurch entsteht ein großer Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen. Der durchschnittliche Bruttostundenlohn von Frauen ist rund 18 Prozent niedriger als der von Männern."
Markus: "Das stimmt. Das ist ein großer Unterschied. Aber man muss auch sehen, dass Frauen oft Jobs in schlechter bezahlten Bereichen wählen. Ein Freund von mir ist Personalvermittler im Bauwesen. Dort haben sie echt Probleme, eine Frauenquote zu erfüllen, weil sich fast keine Frauen bei ihnen bewerben. In der Pflege ist es dann genau andersrum – da arbeiten immer noch mehr Frauen als Männer.“
Anna: [["Eine Vorliebe für Fürsorge-Tätigkeiten liegt aber nicht in der Natur der Frau, falls du das wirklich denken solltest. Die eigene Berufswahl hängt stark mit gesellschaftlichen Rollenerwartungen zusammen. Und die werden schon in frühster Kindheit anerzogen."]]
Anna: [["Das stimmt. Es gibt immer noch Berufe, in denen hauptsächlich Männer arbeiten, und andere, in denen vor allem Frauen arbeiten. Die Berufswahl hängt dabei stark von sozialen, kulturellen und strukturellen Einflüssen ab.]]Heiner: "Es ist ein bisschen viel verlangt, wenn Markus Sabrinas Sichtbarkeit über seine eigenen Karrierewünsche stellen soll."
Markus: "Aber echt. Das kannst du nicht von mir erwarten. Ich möchte ja auch vorankommen. Es geht um Leistung, nicht um Sichtbarkeit. Und die Frauenquote macht das Leistungsprinzip unserer Wirtschaft kaputt. Es ist immer dasselbe: Mehrere Männer und eine Frau bewerben sich auf eine Position. Beide leisten gleich viel. Beide sind gleich qualifiziert. Und dann bekommt die Frau den Job.“
Anna: "Hast du eine Ahnung, wie viele Frauen in der Vergangenheit übergangen wurden, nur weil sie Frauen sind? Studien haben gezeigt, dass Männer in Führungspositionen oft aufgrund von Netzwerken oder unbewussten Vorurteilen bevorzugt werden. Da kannst du noch so sehr vom Leistungsprinzip reden.“
Markus: "Das mit den Vorurteilen lasse ich mir ja noch eingehen. Aber kommunikative und zwischenmenschliche Kompetenzen sind im Job sehr wichtig. Wenn ein Mann besser darin ist, sein Netzwerk aufzubauen, dann sollte ihm das auch Vorteile verschaffen. Ähnlich ist es bei dem Problem mit den Gehaltsunterschieden zwischen Männern und Frauen. Jeder hat es selbst in der Hand. Wenn man selbstbewusst auftritt und im Gehaltsgespräch klar sagt, was man will, dann kann man auch ein besseres Gehalt aushandeln."
Anna: [["Du glaubst doch nicht wirklich, dass wir Frauen allesamt schlechter kommunizieren und verhandeln als Männer? Wir verhandeln nicht schlechter. Wir stoßen einfach nur immer auf Vorurteile, egal wie wir uns in Gehaltsgesprächen verhalten."]]
Anna: [["Tatsächlich haben Frauen nicht weniger Kommunikations- und Verhandlungsgeschick als Männer – sie haben nur weniger Verhandlungserfolg. Das liegt an einem Problem, das mit Erwartungen an das Verhalten von Frauen zu tun hat."]]<i>MF Markus Füller 08:16</i>
Mich nervt es einfach, dass ich nicht befördert wurde. Ich dachte, das wäre eine sichere Nummer für mich.
<i>HO Heiner Ohlmüller 08:16</i>
Das hab ich gemerkt.
<i>MF Markus Füller 08:16</i>
Aber was Anna da über Benachteiligung von Frauen am Arbeitsplatz erzählt hat, war echt heftig.
<i>HO Heiner Ohlmüller 08:17</i>
Ja, ich wusste die Hälfte davon gar nicht.
<i>MF Markus Füller 08:17</i>
Ich auch nicht. Jetzt ist es mir fast peinlich, so über Sabrina hergezogen zu sein…
[[08:19 Neue Nachricht von Markus Füller lesen. ]]<i>MF Markus Füller 08:19</i>
Ich bin ja kein Sexist oder so. Also ich meine: Ich behandle Sabrina und Anna ja nicht anders, nur weil sie Frauen sind.
<i>HO Heiner Ohlmüller 08:19</i>
Das denkt auch niemand.
<i>MF Markus Füller 08:19</i>
Anna wahrscheinlich schon.
<i>HO Heiner Ohlmüller 08:19</i>
Nein, Anna denkt das auch nicht. Wir haben gestern nochmal über die Idee mit dem Workshop zu Gendergerechtigkeit am Arbeitsplatz geredet, nachdem du im Feierabend warst. Und da haben wir auch über dich gesprochen.
[[08:22 Neue Nachricht von Markus Füller lesen. ]]<i>MF Markus Füller 08:22</i>
Okay. Und was genau habt ihr über mich gesagt?
<i>HO Heiner Ohlmüller 08:22</i>
Nicht so viel. Anna hat nur nochmal gesagt, dass sie dir die Beförderung wirklich gegönnt hätte. Sie kennt dich jetzt ja auch schon länger und weiß, dass du einen guten Job machst. Aber sie würde sich trotzdem wünschen, dass du auch bei der Workshopidee mitmachst. Und sie hofft, dass du Sabrina als neuen Teamlead akzeptieren kannst.
<i>MF Markus Füller 08:22</i>
Hm ja
[[08:25 Neue Nachricht von Markus Füller lesen. ]]<i>MF Markus Füller 08:30</i>
Habt ihr Sanja schon wegen dem Workshop geschrieben?
<i>HO Heiner Ohlmüller 08:30</i>
Noch nicht. Wir haben die Mail gestern vorformuliert. Anna hat aber heute sowieso einen Termin mit Sanja und wollte sie vorher persönlich ansprechen.
<i>MF Markus Füller 08:30</i>
Könntet ihr mich dann in Cc setzen? Ich fänd’s auch sinnvoll, wenn wir alle mehr darüber lernen.
<i>HO Heiner Ohlmüller 08:31</i>
😊 Logisch. Anna wird sich sicher freuen.
[[MEHR ZUM NACHDENKEN]]<i>
Betreff: Unterstützung bei Konflikt im Team
Hallo Sanja,
ich hoffe, es geht Dir gut. Ich schreibe Dir, weil wir heute im Team einen Konflikt hatten, der mich beschäftigt und bei dem ich Deine Unterstützung für sinnvoll halte.
Es geht um Sabrinas Beförderung zum Teamlead. Markus war sehr enttäuscht, dass er den Job nicht bekommen hat. Er sagt, er fühlt sich als Mann benachteiligt und übergangen. Anna hat versucht ihm zu erklären, dass die Entscheidung nichts mit Sabrinas Geschlecht zu tun hat. Sie hat auch gute Argumente für Geschlechtergerechtigkeit am Arbeitsplatz vorgebracht. Aber leider war sie dabei sehr vorwurfsvoll. Aus der Diskussion ist so ein richtiger Streit geworden und die beiden konnten nicht mehr konstruktiv miteinander reden.
Vielleicht könnte ein klärendes Gespräch mit beiden helfen, den Streit aufzulösen? Ich denke, es wäre gut, wenn Du als neutrale Person moderieren könntest, sonst ist das Teamgefüge bald in Gefahr.
Viele Grüße
Heiner</i>
[[MEHR ZUM NACHDENKEN]]
<i>Anna, Markus und Heiner arbeiten für einen IT-Konzern. Die drei teilen sich ein kleines Büro. Sie sind gerade in ihre Arbeit vertieft als plötzlich... DING! …eine E-Mail bei allen drei gleichzeitig eintrifft.</i>
Anna: "Habt ihr das gelesen? Sabrina wird unser neuer Teamlead! Das ist ja super!"
Markus: <i>(stirnrunzelnd)</i> "Ja, großartig... "
Heiner: "Alles okay bei dir, Markus?"
Markus: "Ja ja... es ist nur..."
Anna: "Sag schon!"
Markus: <i>(zögerlich)</i> "Ich finde das ehrlich gesagt unfair. Ich hatte mich auch auf die Stelle beworben und bin schon länger in der Firma als Sabrina. Aber anscheinend waren denen da oben andere 'Kriterien' wichtiger..."
Heiner: "Was genau meinst du damit?"
Markus: "Naja... Die anderen Teams haben alle Männer als Teamleads. Da war es wohl bei uns Mal an der Zeit eine Frau zu befördern."
<i>Markus hat vielleicht ein paar Vorurteile, wenn es um Geschlechtergerechtigkeit am Arbeitsplatz geht. Geschlechtergerechtigkeit bedeutet, dass Männer, Frauen und alle anderen Geschlechter die gleichen Chancen und die gleiche Behandlung bei der Arbeit bekommen.
Hilf Anna dabei, Markus diese Vorurteile zu erklären. Du kannst zwischen verschiedenen Antworten wählen. Achte auch darauf, wie Heiner auf die Situation reagiert.</i>
[[LOS GEHT'S]] <i>MF Markus Füller 07:42</i>
Hey Heiner! Hast du kurz Zeit oder hast du noch gar nicht mit dem Arbeiten angefangen?
<i>HO Heiner Ohlmüller 08:12</i>
Hi Markus! Jetzt hab ich Zeit. Hab heute etwas länger geschlafen. Homeoffice in Jogginghosen = Beste! 😉
<i>MF Markus Füller 08:13</i>
😂 Ich ziehe dann doch lieber normale Hosen an und sitze im Büro.
<i>MF Markus Füller 08:15</i>
Anna ist auch schon hier. Sonst hätte ich dich kurz angerufen. Mir geht unsere gestrige Diskussion über die Frauenquote und all diese Sachen nicht aus dem Kopf.
<i>HO Heiner Ohlmüller 08:15</i>
Hab gestern auch noch länger darüber nachgedacht.
[[08:16 Neue Nachricht von Markus Füller lesen. ]]<i>16:54 Neue E-Mail von Heiner Ohlmüller </i>
[[E-Mail lesen]]<i> Neue Nachricht von Markus Füller in Microsoft Teams. </i>
[[Mit Markus Füller chatten ]]<i>MF Markus Füller 08:25</i>
Ich werde Sabrina sicher keine Steine in den Weg legen. Ich mag sie ja auch und weiß, dass sie qualifiziert ist.
<i>HO Heiner Ohlmüller 08:25</i>
Das ist gut zu hören. Es wäre echt schade, wenn wir deswegen jetzt einen Streit im Team bekommen hätten. Ich bin ja noch nicht so lange dabei wie ihr, aber mir macht die Arbeit Spaß und ich find’s toll, dass wir alle so gut miteinander klarkommen.
<i>MF Markus Füller 08:25</i>
Ja, ich find auch, dass wir ein gutes Team sind.
[[08:30 Neue Nachricht von Markus Füller lesen. ]]<i>Was soll Anna sagen?</i>
Anna: [["Ich verstehe, dass du enttäuscht bist, Markus. Aber ich glaube nicht, dass Sabrinas Beförderung etwas mit der Frauenquote zu tun hat."]]
Anna: [["Sabrina ist aber sehr qualifiziert, Markus. Deine Bewerbung war im Vergleich vielleicht einfach ein bisschen schlechter."]]<i>Gleichberechtigung am Arbeitsplatz schaffen wir nur zusammen. Das bedeutet, dass auch die Männer mithelfen müssen.
Dafür ist es wichtig, dass wir freundlich und respektvoll miteinander reden. Vorwürfe oder Streit helfen nicht weiter. Jede Meinung soll und darf gehört werden.
Wenn wir einander zuhören und offen miteinander sprechen, fühlt sich jede Person wertgeschätzt. Gemeinsam können wir so dafür sorgen, dass alle die gleichen Chancen bekommen.</i>