Aufgrund meiner jungen Brustkrebserkrankung war ich dazu gezwungen mich mit meinem unklaren Kinderwunsch sowie den diskriminierenden Regelungen für den Zugang zu reproduktiven Technologien auseinanderzusetzen und eine Entscheidung für oder gegen eine Eizellentnahme zu treffen.

Inhaltsverzeichnis

Ich war mir nie sicher, ob ich Kinder haben möchte. Das hat mich sehr belastet. Eigentlich wünscht man sich doch immer, die Fragen des Lebens mit einem klaren „Ja“ oder „Nein“ beantworten zu können. Aber so einfach ist es leider selten. Das Leben ist nicht schwarz-weiß.

Mit Mitte 20 habe ich angefangen zu behaupten, dass ich keine Kinder haben möchte – einfach, um eine Entscheidung getroffen zu haben und weil mir ein „Ja“ zum Kinderwunsch so überhaupt nicht über die Lippen ging. Meine damalige Frauenärztin wollte mich daraufhin zum Thema Sterilisation beraten. Aber dieses Beratungsangebot habe ich nie wahrgenommen, denn auch mit meinem vermeintlich klaren „Nein“ zum Kinderwunsch war ich mir tief im Innern unsicher.

Immer wenn ich versucht habe, meine Unsicherheit mit anderen zu teilen, kamen ähnliche Antworten zurück: „Das kommt noch. Du bist ja noch so jung.“ Oder „In deinem Alter wollte ich auch keine Kinder. Das kam erst später.“

Mittlerweile bin ich 33. Die Unsicherheiten bzgl. meines Kinderwunsches sind mir geblieben, die wenig hilfreichen Antworten der anderen ebenso.

Social Freezing: Zeit gewinnen mit Hilfe einer Eizellentnahme

Mit 30 habe ich im Nachgang einer gescheiterten Beziehung erstmals damit angefangen, mich bewusst mit dem Thema Social Freezing auseinanderzusetzen – dem Einfrieren und Konservieren von Eizellen. Ich recherchierte in Online Artikeln und sah mir Reportagen an. Meine Hoffnung war es, mit einer Entscheidung für eine Eizellentnahme die Entscheidung für oder gegen ein Kind aufschieben zu können.

Im November 2022 hatte ich dann auch meine Gynäkologin hierzu angesprochen. Ich wollte wissen, wie ich meine Fruchtbarkeit erhalten und wo ich mich zur Eizellkonservierung beraten lassen kann. „Sie sind noch so jung!“, war ihre Antwort. „Darüber sprechen wir frühestens in 3 Jahren.“

So lange ließ sich das Thema dann aber doch nicht aufschieben: Nicht einmal ein Jahr nach meinem Gespräch mit meiner Gynäkologin war ich aufgrund meiner Brustkrebsdiagnose dazu gezwungen mich mit meiner eigenen Fruchtbarkeit auseinanderzusetzen.

Brustkrebs und Fertilitätsschäden: Wieso kann die Fruchtbarkeit unter der Krebstherapie leiden?

Ich war überrascht zu hören, dass ich im Rahmen meines Brustkrebs-Voruntersuchungs-Marathons, bestehend aus Terminen bei plastischen Chirurgen, Gynonkologen und Radiologen, auch an ein Kinderwunschzentrum verwiesen wurde. Leider stand jedoch schnell fest, dass meine kurative Krebsbehandlung verschiedene Maßnahmen erfordern würde, die meiner Fruchtbarkeit potenziell schaden könnte.

Brustkrebs wirestock auf freepik
Junge Brustkrebspatientinnen wird im Rahmen ihrer Voruntersuchungen empfohlen ein Kinderwunschzentrum aufzusuchen, weil die Krebstherapie der Fruchtbarkeit schaden kann.

Geschlechtsorganschädigende Krebsmedikamente: Fruchtbarkeitsschäden während der Chemo

Da wäre zum einen die Chemotherapie: Die Medikamente, die im Rahmen einer Chemo verabreicht werden (sogenannte Zytostatika) zerstören Zellen, die sich schnell teilen bzw. hindern die Zytostatika Zellen daran, weiter zu wachsen, indem sie in die Zellteilung eingreifen. Sie sollen dabei natürlich die bösartigen Krebszellen vernichten, greifen aber gleichzeitig in viele andere Körperfunktionen ein und schädigen Zellen und Organe, darunter auch Geschlechtsorgane (Gebärmutter, Eierstock und Eileiter sowie Eizellen) für eine mehr oder weniger lange Zeit – manchmal sogar dauerhaft.

Frühe Wechseljahre bei hormonabhängigem Brustkrebs: Fruchtbarkeitsschädigender Eingriff in den Hormonhaushalt

Hinzu kommt, dass es sich bei meiner Krebsform um einen hormonabhängigen Brustkrebs handelt. Bedeutet: Die bösartigen Zellen können durch Östrogen und Progesteron wachsen. Deshalb soll ich für den Zeitraum von mindestens fünf Jahren eine Antihormon-Therapie bekommen, damit den Krebszellen das wachstumsfördernde „Futter“ genommen wird. Diese Antihormon-Therapie sorgt jedoch auch dafür, dass ich, zumindest vorübergehend, in die Wechseljahre komme, denn: die durch die Therapie unterdrückten Hormone dienen auch dem Wachstum von Eizellen. Werden sie dem Körper entzogen, reifen keine Eizellen heran und der Zyklus bleibt aus. Wenn sich nach den fünf Jahren mein Hormonhaushalt hoffentlich wieder einpendelt und ich meine Periode wieder bekomme, bin ich 38 und damit in einem Alter, in dem statistisch gesehen das Anreifen fruchtbarer, gesunder Eizellen und die Chance für eine natürliche Schwangerschaft stark abnehmen.

Risiko einer dauerhaften Unfruchtbarkeit

All diese Informationen zum Thema Fertilität und Brustkrebs las ich mir in einem kleinen blauen Büchlein von der Deutschen Krebshilfe mit dem deprimierenden Titel „Kinderwunsch und Krebs“ durch, dass ich von meinem Brustzentrum geschenkt bekommen hatte. Ein Satz stach dabei besonders hervor:

„Im ungünstigsten Fall kann es sogar sein, dass Sie nach der Krebs-Therapie auf natürlichem Wege keine Kinder mehr bekommen beziehungsweise zeugen können.“

Ich musste also handeln und mich gezwungenermaßen mit meinem unklaren Kinderwunsch auseinandersetzen – und das möglichst schnell.

„Im ungünstigsten Fall kann es sogar sein, dass Sie nach der Krebs-Therapie auf natürlichem Wege keine Kinder mehr bekommen beziehungsweise zeugen können.“,
steht fett und farbig unterstrichen im blauen Ratgeber „Kinderwunsch und Krebs“ der Deutschen Krebshilfe.

Erschwerende Umstände

Ich hatte in der Tat sehr wenig Zeit, um eine Entscheidung für oder gegen die Eizellenkonservierung zu treffen, denn zwischen der zeitig angesetzten Tumor-Op und dem Beginn meiner Chemotherapie sollten laut Leitfaden nur 4-6 Wochen liegen. Erschwerend hinzu kam, dass mir nur wenige Tage nach dem Brustkrebs auch eine unentdeckte Endometriose diagnostiziert wurde und beide Eierstöcke Zysten aufwiesen, die eine Eizellentnahme erschwerten.
Meine einzige Möglichkeit, Eizellen zu konservieren, war also:

  1. den Tumor entfernen zu lassen,
  2. dann eine Bauchspiegelung durchführen zu lassen, um die Zysten operativ entfernen zu lassen,
  3. eine Eierstock-Stimulation durchzuführen,
  4. dann die herangereiften Eizellen entnehmen zu lassen,
  5. anschließend einen Port operativ einsetzen zu lassen
  6. und dann mit der Chemo loszulegen

Für diesen Plan standen mir 6 Wochen zur Verfügung.

Hätte ich einen gefestigten Kinderwunsch, wäre mir die Entscheidung dafür oder dagegen sicher leichter gefallen. Aber so sah ich – noch vor Chemobeginn – eine körperliche Enormbelastung auf mich zukommen, die vielleicht gar nicht notwendig wäre, wenn ich einfach eine Entscheidung gegen das Kinderkriegen fällen würde.

Als wäre das alles nicht schon genug, hätten mich die sozialen Ungerechtigkeiten fast dazu gebracht die Eizellenentnahme aus Prinzipientreue abzulehnen.

Kinderwunsch mit Krebs und reproduktive Gerechtigkeit

Reproduktive Ungerechtigkeit hinsichtlich finanzieller Mittel

Fangen wir nur mal mit den Kosten an: Eine Eizellkonservierung ist teuer. Die Behandlungstermine müssen gezahlt werden, ebenso wie die Entnahme-Op unter Narkose, die Medikamente zur Eierstockstimulation und die halbjährlichen Lagerungskosten für die sogenannte Kryokonservierung der Eizellen.

Weil mir als Brustkrebspatientin die Eizellenkonservierung medizinisch angeraten wurde (man spricht dann im Übrigen nicht mehr von „Social Freezing“, sondern von „Medical Freezing“), konnte ein Teil der Kosten von der Kasse übernommen werden – nämlich: Die Behandlungskosten, die Op-Kosten und die Lagerungskosten. Aber allein die privat zu tragenden Medikamentenkosten beliefen sich schon auf über 1000 Euro.

Weil ich leider nur drei Wochen bevor ich den Knoten in meiner Brust gefunden hatte, meinen Job gekündigt und aufgrund meines langen Studiums und meiner einjährigen Arbeitslosigkeit während Corona kaum Rücklagen hatte, waren die Medikamentenkosten für mich eine Herausforderung. Meine Eltern haben mir die Übernahme der Kosten angeboten, weil sie nicht wollten, dass Geld eine Rolle bei meiner Entscheidung für oder gegen die Entnahme spielt. Aber nicht jeder hat Angehörige, die diese Kosten tragen können oder wollen. Es gibt also eine enorme Ungleichheit bei den Regelungen im Zugang zu reproduktiven Technologien, denn Menschen mit geringerem Einkommen oder anderen Lebensumständen wird der Zugang zu Familienplanungsoptionen und reproduktiven Technologien auf diese Weise erschwert oder gar komplett versperrt.

Reproduktive Ungerechtigkeit hinsichtlich Beziehungsstatus

Die Erkenntnis, dass es da draußen Frauen geben muss, die Krebs haben und eine Eizellkonservierung aufgrund fehlender finanzieller Mittel nicht durchführen können, machte (und macht mich noch immer) sehr wütend.

Wirklich der Hut geplatzt ist mir aber, als ich auf den Seiten des Krebsinformationsdienstes folgende Sätze lesen musste:

„Die späteren Kosten für das Herbeiführen einer Schwangerschaft mit Hilfe der eingefrorenen Ei- oder Samenzellen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen zu 50 Prozent. Der Gesetzgeber setzt jedoch voraus, dass eine entsprechende medizinische Notwendigkeit und eine Erfolgsaussicht bestehen. Auch muss das betroffene Paar verheiratet sein.

Außerdem gelten Altersgrenzen: So muss die Krankenkasse eine künstliche Befruchtung erst ab einem Alter von 25 Jahren erstatten, und nur bis zum 40. Lebensjahr bei Frauen beziehungsweise dem 50. Lebensjahr bei Männern. Auch sind nur 3 Versuche vorgesehen. Betroffene, die die Voraussetzungen nicht erfüllen, müssen unter Umständen selbst für die Kosten aufkommen.“

Ich frage mich wirklich, wie es sein kann, dass im 21. Jahrhundert in Deutschland eine Krankenkassenregelung an den Ehestand geknüpft ist. Die Einschränkung der Kostenübernahme auf den Beziehungsstatus stellt eine Form der Bevormundung dar. Es ignoriert die individuelle Entscheidungsfreiheit und setzt voraus, dass nur bestimmte Lebenswege oder Beziehungsformen akzeptabel sind, um Unterstützung zu erhalten.

Wenn eine Frau ihre eingefrorenen Eizellen später für eine Kinderwunschbehandlung nutzen möchte, zahlt die Krankenkasse 50% der Behandlungskosten – aber nur, wenn man unter 40 Jahre alt und verheiratet ist!

Reproduktive Ungerechtigkeit hinsichtlich Geschlecht

Hinzu kommt, dass die im oben zitierten Textabschnitt genannte Alterseinschränkung auch noch geschlechterspezifisch ist. Es sollte keine unterschiedlichen Grenzen für Männer und Frauen geben, wenn es um Körperautonomie und Entscheidungsfreiheit geht. Es sollte überhaupt keine unterschiedlichen Grenzen für Männer und Frauen geben. Aber dieses traurige Spielchen lässt sich sogar noch weiterführen, wenn man bedenkt, dass die Kosten für die Entnahme und das Einfrieren von Eizellen bei der Frau zwischen 3.500 und 4.300 Euro und für das Einfrieren von Spermien beim Mann nur um die 500 Euro liegen.

Nun mag man einwenden, dass die Eingriffe eventuell unterschiedlich komplex sind und die Chancen auf eine erfolgreiche Befruchtung ebenfalls von Mann zu Frau unterschiedlich sind. In diesem Fall liegt es aber an den sozialen und staatlichen Regelungen einen Kostenausgleich zu schaffen, damit eine Gleichberechtigung gewährleistet werden kann.

Die Kostenübernahmeregelungen der Krankenkassen für eine Kinderwunschbehandlung mit Krebs sind sozial ungerecht und diskriminierend hinsichtlich Alter, Geschlecht, Beziehungsstatus und finanziellen Möglichkeiten der Patientin.

Kinderwunschbehandlung in der Netflix-Serie »Master of None«

Eine Netflix-Serie, die die diskriminierende und Körperautonomie-feindlichen Regelungen rund um das Thema reproduktive Technologien meines Erachtens sehr eingängig und realitätsnah repräsentiert, ist Master of None.

In Staffel 3, Folge 4 begleiten wir als Zuschauer die 38-jährige, lesbische, alleinstehende Serienfigur Alicia durch ihren mühsamen Kinderwunschweg.

Cordelia Blair als Krankenschwester Cordelia and Naomi Ackie als Alicia in der »Master of None«. In der Netflix-Serie werden ebenfalls reproduktive Ungerechtigkeiten verhandelt.

Diskriminierende Krankenkassenregelungen

Dass sie nicht nur aufgrund ihres Alters verschlechterte Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung hat, sondern auch aufgrund ihres Beziehungsstatus und vor allem ihrer sexuellen Orientierung finanziell im Nachteil ist, wird Alicia während ihres ersten Beratungsgesprächs im Kinderwunschzentrum schmerzlich bewusst. Im Gespräch zwischen ihr und der behandelnden Gynäkologin verlässt die Kamera ab einem bestimmten Punkt das klassische Shot-Gegenshot-Verfahren, bei dem im Dialog jeweils die sprechende Figur gezeigt wird, verweilt stattdessen konstant in einer Nahaufnahme auf Alicias Gesicht und lässt die Gynäkologin aus dem Off sprechen. Wir sollen sehen, wie Alicia auf die ernüchternden Informationen reagiert.

Gyn: „Your insurance company does cover IVF, but it’s complicated. We have to prove that you are infertile and that you’ve been trying to conceive with a partner for six months.”

Alicia: “What does that mean in regards to me and my sexuality?”

Gyn: “Well, the insurance company doesn’t have a policy for that. (…) The insurance company does need a diagnosis code in order to confer benefit. The majority of American insurance companies do not have a code for ‘gay and desires pregnancy’ or ‘single and desires pregnancy’. They have a code for ‘being attacked by an orca’, and they have a code for ‘being sucked into a jet engine’, but not for ‘gay and desires pregnancy’.”

Weil Alicia homosexuell ist, sind die Chancen für die Übernahme ihrer Behandlungskosten durch die Krankenkasse verschlechtert. Die amerikanische Regelung ist damit diskriminierend und erinnert sehr an die deutsche 50%-Kostenübernahmeregelung für verheiratete Patientinnen. Während Alicia aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert ist, ist es in Deutschland der Beziehungsstatus von Unverheirateten und/oder Alleinstehenden, der in einer krankenkassenrechtlichen Stigmatisierung mündet.

Finanzielle Belastung durch Kinderwunschbehandlung

Auch die finanziellen Belastungen einer Kinderwunschbehandlung werden in Master of None verhandelt. Alicia träumt nicht nur von einem Baby, sondern auch von einem eigenen Ladengeschäft.

Ihre Ersparnisse reichen zunächst knapp für die Kinderwunschbehandlung und den Laden. Dann jedoch bleibt ihre erste Eizellentnahme erfolglos. Die wenigen entnommenen Eizellen sind für eine IVF (In Vitro Fertilisation) nicht brauchbar und Alicia muss sich nun zwischen ihren beiden Wünschen entscheiden: Entweder sie eröffnet ihren Antiquitätenladen oder aber sie versucht mit einer zweiten Kinderwunschbehandlung schwanger zu werden.

Letzten Endes entscheidet sich Alicia für zweiteres. Als sie dann ein Ladenbesitzer bezüglich ihrer Mietanfrage zurückruft, stehen bereits alle Medikamente für die zweite Hormonstimulation vor ihr. Alicia steht hinter ihrer Entscheidung und wirkt gefestigt als sie dem Ladenbesitzer absagt. Dennoch zeigt Master of None damit auch eindrücklich auf, wie finanziell belastend die Entscheidung für eine solche Behandlung ist.

Kinderwunschbehandlung mit Krebs – ja oder nein?

Die Master of None-Serienfolge über Kinderwunschbehandlungen spricht von finanziellen Belastungen und krankenkassenrechtlichen Diskriminierungen. Sie bezieht sich aber auf amerikanische Regelungen hinsichtlich Social Freezing, nicht auf die Regelungen in Deutschland hinsichtlich Medical Freezing.

Ich hatte Krebs, einen unklaren Kinderwunsch und war mit der dringlichen Entscheidung für oder gegen eine Eizellentnahme konfrontiert. In dieser Situation und als jemand, der sich für Körperautonomie und Körperrechte einsetzt, war es dennoch enttäuschend zu erfahren, wie diskriminierend in Deutschland die Gesundheitssystemregelungen für den Zugang zu reproduktiven Technologien sind.

Eine gerechte Regelung sollte die individuelle Entscheidungsfreiheit respektieren, ungeachtet von Alter, Beziehungsstatus, sexueller Orientierung oder finanziellen Möglichkeiten, und für alle zugänglich sein. Unser Gesundheitssystem muss in dieser Hinsicht aus feministischer und körperpolitischer Perspektive kritisch betrachtet und überarbeitet werden.

Ich selbst habe mich letzten Endes trotzdem für die Eizellentnahme entschieden. Und in vielerlei Hinsicht bin ich privilegiert diesen Eingriff gemacht zu haben. Meine Behandlungskosten und sogar die Eizellenlagerungskosten werden aufgrund meiner Brustkrebserkrankung von meiner Krankenkasse übernommen; die hohen Medikamentenkosten dagegen nicht. Als ich mich für die Kinderwunschbehandlung entschieden habe, war ich gerade noch mit Arbeitsamt und Krankenkasse am Kämpfen um nach meiner Kündigung überhaupt Geld zu bekommen. Zum Glück wurde mir die Arbeitslosengeld-Sperrzeit erlassen und ich habe ein starkes soziales Netz, in dem mir viele ihre finanzielle Unterstützung angeboten haben.

Ich bin froh und erleichtert mich für die Kinderwunschbehandlung entschieden zu haben. Bleibt nur zu hoffen, dass sich bis und falls ich mich für die Befruchtung meiner Eizellen entschieden habe, die Krankenkassenregelungen weiterentwickelt haben, sodass niemand mehr aufgrund seiner sexuellen Orientierung, seines Geschlechts, seines Alters, seines Beziehungsstatus, seines Einkommens oder sonstiger Kriterien benachteiligt wird.

Quellen:

„Krebs und Kinderwunsch.“ Junge Erwachsene mit Krebs. (https://junge-erwachsene-mit-krebs.de/wir-bewegen/versorgung-verbessern/krebs-und-kinderwunsch/#:~:text=Wir%20helfen%20gerne.-,Kosten,Mann%20um%20die%20500%20Euro, zuletzt aufgerufen am: 27.12.2023).

„Einfrieren von Eizellen, Spermien und Keimzellgewebe bei Krebs. Diese Kosten übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung.“ Deutsches Krebsforschungszentrum ( https://www.krebsinformationsdienst.de/aktuelles/2022/news052-krebs-einfrieren-eizellen-spermien-gewebe-kosten-uebernahme.php , zuletzt aufgerufen am: 27.12.2023).

Kinderwunsch und Krebs. Die blauen Ratgeber. Deutsche Krebshilfe.

Master of None – Moments in Love Chapter 4 (R: Aziz Ansari, US 2021)

Bilder: copyright @Freepik (Wirestock), copyright @pixabay, Master of None – Moments in Love Chapter 4 (R: Aziz Ansari, US 2021)

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